Familie Papageifische, Ordnung Barschartige (Perciformes). Sie sind stammesgeschichtlich aus der Familie
der Lippfische hervorgegangen. Etwa 80 Arten. Größe von 20 bis 120
cm.
Masken-Papageifisch
(Männchen) |
Masken-Papageifisch
(Weibchen) |
Masken-Papageifisch
(Jungfisch) |
Kugelkopf-Papageifisch |
Rostnacken-Papageifisch |
Blauband-Papageifisch |
Erkennungsmerkmale: Kräftiger Körper mit sehr großen,
oft auffällig gefärbten Schuppen. Ihr Kopf ist abgerundet, mit endständigem Maul, das mit einem extrem kräftigenschnabelartigen Gebiß versehen ist. Die Zähne der
Arten oder Gattungen sind in ihrem Aufbau sehr unterschiedlich. Bei einigen sind sie im Laufe der Entwicklung zu Zahn-platten verschmolzen, während bei anderen noch
einzelne Zähne - teilweise viele winzige - zu sehen sind, die ganzdicht in Reihen stehen und nur an der Basis zu Platten
verwachsen sind. Wenige Arten besitzen nach hinten gebogene Eckzähne, die wahrscheinlich als Verteidigungswaffendienen. Die Schlund- oder Mahlzähne sind ebenfalls
miteinander verschmolzen. Mit diesem kräftigen Gebiß können lebende oder tote Korallenstücke abgebissen und
zermahlen werden. Dabei schleifen sich die Zähne schnell ab,
wachsen aber genauso schnell nach. In Gefangenschaft gehaltene Papageifische können ihre Zähne nicht
abschleifen, sie wachsen aber so schnell wie unter natürlichen
Bedingungen weiter, bis die Fische ihren Unterkiefer nicht mehr bewegen können. Sie können dann keine
Nahrung mehr aufnehmen. Alle Papageifische haben eine lange,
durchgehende Rückenflosse. Die Schwanzflossenformenvariieren sehr stark. Papageifische schwimmen - genau
wie die Lippfische - mit den Brustflossen und sind leicht an ihrer wippenden Schwimmweise zu erkennen. Der
Schwanz dient nur als Ruder Der Name »Papageifisch« kommt nicht nur von ihrem schnabelartigen Gebiß, sondern
auch von den vielen Farbvarianten in Blau, Grün, Rot, Gelb, aber auch düstere Farben, Braun, Grau bis fast Schwarzkommen von Pastelltöne sind ebenfalls häufig, und beimehrfarbigen Tieren fließen die Farben aquarellartig
ineinander üben Männchen, Weibchen und Jungtiere einer Art sind fast immer unterschiedlich gefärbt. Viele Jungtiere sind dunkel und haben
helle Längsstreifen. Das auffälligste Jungtier hat der
Zweifarben-Papageifisch, in der Grundfarbe Weiß, mit einer orangenen Querbinde über dem Auge.
Je nach Alter wird das leuchtende Orange erst ocker, dann bräunlich, bis hin zur grauen Färbung des
Weibchens.
Vorkommen: Tropische und subtropische Meere in
nicht zu tiefen Riffgebieten.
Lebensweise: Papageifische sind tagaktive Fische, dienachts tief schlafen. Einige Arten suchen sich Spalten
oder Höhlen, in denen sie sich mit ihren kräftigen Flossenstrahlen festklemmen; andere umgeben sich mit einer
Schleimhülle, die das Tier wie ein Kokon umhüllt. Diese Hülle gewährt ihnen Schutz vor den nächtlich jagenden Muränen,
die mit ihrem gut entwickelten Geruchsorgan auch unverletzte Beutetiere riechen können. Durch die Schleimhülle
nehmen Muränen die Papageifische nicht wahr. Wird die Schleimhülle durch einen Angreifer durchbrochen,
erwacht der schlafende Papageifisch und kann fliehen. Schlafende Papageifische sollte man nicht wecken, weil sie
ihren angestammten Schlafplatz nicht mehr finden und deshalb
leichter die Beute größerer Raubfische werden. Sie können in einer Nacht auch keinen zweiten Kokon
bilden. Am Tag kann man Papageifische gut beobachten, wenn sie
einzeln oder in Gruppen unentwegt auf Nahrungssuche sind. Sie schaben hörbar die Korallen ab, zerbeißen
Korallenstücke und zermahlen sie zu einem Brei. In ihrer Nahrung
befinden sich relativ wenig Nährstoffe, aber viel zerriebenes
Korallengestein, das häufig in einer Sandwolke ausgeschieden wird. Ein Großteil des Sandes, der an tropischen Stränden vorkommt, ist von Papageifischen produziert
worden. Papageifische machen während ihrer Entwicklung eine ganze Reihe von Farbwechseln durch, die vom Alter
und Geschlecht abhängen. Jungtiere sind Weibchen oder Primärmännchen und meistens unscheinbar gefärbt; sie
befinden sich jetzt in der Anfangsphase. Die Weibchen können sich zu brilliant gefärbten Männchen umwandeln,
zu sogenannten Supermännchen; aber auch zu Primärmännchen. Supermännchen sind größer und farbenprächtiger
als Primärmännchen. Während der verschiedenen Entwicklungsphasen sind Papageifische schwer zu
bestimmen. Jungtiere leben meist einzeln, während halbwüchsige oft
in großen Schwärmen durch die Ritte ziehen. Erwachsene Tiere sind einzeln oder in kleinen Gruppen,
gelegentlich auch in großen Schwärmen zu beobachten.
Nahrung: Je nach Art: Korallenpolypen, Algen oder
Seegras.
Fortpflanzung: Viele Arten laichen in großen Schwärmen
zu Beginn einer Mondphase ab. Diese Schwärme bestehen aus Weibchen und Männchen der Anfangsphase.
Die Weibchen der »Supermännchen« scheinen immer paarweise abzulaichen.
Vorsicht: Papageifische können mühelos einen Fingersamt Knochen durchbeißen. In ihrer natürlichen
Umgebung sind sie völlig ungefährlich. Bei älteren Tieren sollen Fälle von Ciguatera bekannt geworden sein,
obwohl Papageifische nicht räuberisch leben. |