Kaiserfische - Pomacanthidae

Familie Kaiserfische (früher wegen ihrer engen Verwandtschaft zu den Falterfischen als Unterfamilie Pomacanthinae zur Familie Borstenzähner gestellt). Ordnung Barschartige (Perciformes). Etwa 80 Arten. Sehr unterschiedliche Größen: Die kleinste Zwergkaiserfischart erreicht nur 4,5 cm, während die größte etwa 60 cm werden kann.


Imperator Kaiserfisch

Imperator Kaiserfisch (Jung)

Imperator Kaiserfisch

Ring-Kaiserfisch

Blaukopf-Kaiserfisch

Rotmeer-Lyrakaiser

Rotmeer-Lyrakaiser Weibchen

Dreipunkt-Zwergkaiserfisch

Pfauen-Kaiserfisch

Arabischer-Kaiserfisch

Erkennungsmerkmale: Kaiserfische unterscheiden sich von den Falterfischen durch einen typischen, kräftigen, nach hinten gerichteten Kiemendeckelstachel, der teilweise auffällig gefärbt ist und bei allen Arten unten am Vorkiemendeckel beginnt. Ihr Maul ist nicht so spitz zulaufend und erinnert mit seinen wulstigen Lippen an einen »Schmollmund«. Kaiserfische sind oft plakativer gefärbt als Falterfische. Die ersten Flossenstrahlen der Rückenflosse sind wesentlich kürzer, als die der Falterfische. Brustflossen nur bei wenigen Arten farblos. Die Form der Schwanzflosse variiert bei Kaiserfischen von rund bis sichelförmig. Sie haben unterschiedlich große Schuppen. Während der Entwicklung machen Kaiserfische einen erstaunlichen Farbwechsel durch. Jungtiere der Gattung Pomacanthus sind dunkel-blau bis schwarz und haben weiße, hellblaue oder blauviolette Streifenmuster, die von Art zu Art unterschiedlich sind. Diese Zeichnung verändert sich so stark, daß man bei Jungtieren nicht die geringste Ähnlichkeit mit den Erwachsenen feststellen kann. Deshalb hatten die Jungtiere früher andere wissenschaftliche Namen. Kurz bevor die Tiere geschlechtsreif werden, wechseln sie in wenigen Wochen die Färbung und Zeichnung. In dieser Zeit kann man oft beide Muster gleichzeitig erkennen. Dieser Farbwechsel ist notwendig, da ausgewachsene Kaiserfische aufgrund ihrer Ernährungsweise ein territoriales Verhalten haben und Jungtiere keine Überlebenschance gegen die größeren und kräftigeren, ausgewachsenen Tiere hätten. Jungtiere und im Farbwechsel befindliche Tiere sind selten zu finden, da sie sehr scheu sind und versteckt leben. Bei der Gattung Genieanthus sind Männchen und Weibchen unterschiedlich gezeichnet und gefärbt.

Vorkommen: Überwiegend Bewohner tropischer Gewässer, die sowohl in Korallen- als auch Felsenriffen zu finden sind. Nur wenige Arten kommen in subtropischen Gewässern vor.

Lehensweise: Kaiserfische sind tagaktive Fische, die meisteinzeln, selten paarweise leben. Sie sind wie die Falterfische Brustflossenschwimmer. Gewöhnlich besitzt ein Männchen einen Harem von 2-5 Weibchen in einem relativ großen Revier, ohne daß sie ständig zusammen sind. Die Männchen können ein Territorium von wenigen Quadratmetern (Centropyge) bis zu 1000 m2 (Poniacanthus) haben, welches energisch gegen Artgenossen verteidigt wird. Dieses Territorialverhalten sichert die 

Ernährung: Die Gattung Centropyge lebt vorwiegend von Fadenalgen; Genicanthus hingegen ernährt sich von Zooplankton; wieder andere Gattungen fressen Schwämme, Fischeier oder Wirbellose Tiere. Alle Kaiserfische sind zuerst weiblich und können sich bei Bedarf in ein Männchen umwandeln. Eine Rückverwandlung ist nicht möglich. Junge Kaiserfisehe wurden schon beobachtet, wie sie sich als Putzerfische betätigten und größeren Fischen die Schmarotzer abfraßen. Große Kaiserfischarten können laute Geräusche im Wasser erzeugen. Werden sie beunruhigt, stoßen sie »Knack« -Laute aus, die den Angreifer abschrecken sollen. Wahrscheinlich wird dieses Drohverhalten auch an den Reviergrenzen gegen Artgenossen eingesetzt.

Nahrung: Centropyge-Arten fressen vorwiegend Fadenalgen; Genicanthus-Arten Zooplankton, am Boden lebende Wirbellose und Algen; alle anderen Arten hauptsächlich Schwämme und teilweise Fischeier und Algen.

Fortpflanzung: Die Eiablage erfolgt gewöhnlich paarweise bei Sonnenuntergang im Freiwasser, wobei das Männchen »auf-und-ab-schwimmt« und dann das Weibchen an den Bauch stupst. Innerhalb von 24 Stunden schlüpfen die planktonisch lebenden Larven, die nach 3 Wochen die Riffe besiedeln.