Kofferfische - Ostraciidae

Familie Kofferfische, Ordnung Haftkiefer (Tetraodontiformes). 34 Arten. Länge 13-38 cm.


Gelbbrauner Kofferfisch

Gelbbrauner Kofferfisch (Jungtier)

Weißpunkt Kofferfisch

Erkennungsmerkmale: Körper und Kopf werden von einem starren, eckigen, »kofferartigen« Panzer vollständig umhüllt. Der Panzer besteht aus sechseckigen Knochen-platten, die fugenlos unter der schuppenlosen Haut liegen. Die meisten Kofferfische sind viereckig im Querschnitt, einige auch dreieckig. Der Panzer hat nur Aussparungen für Maul, Augen, Kiemen, After und Flossen. Alle Flossen sind rund und, außer der Schwanzflosse, relativ klein. Sie besitzen nur eine Rückenflosse; Bauchflossen fehlen. Die Gattung Rhynchostracion besitzt eine »Nase«. Das Maul der Kofferfische ist sehr klein und hat dicke Lippen. Die Färbung variiert und kann bei Jungtieren anders sein als bei erwachsenen Tieren; bei manchen Arten unterscheiden sich auch Männchen und Weibchen.

Vorkommen: Weltweit in tropischen Meeren.

Lebensweise: Kofferfische sind langsame, aber sehrmanövrierfähige, dem Leben im Riff gut angepaßte Fische. Mit ihren kleinen Flossen können sie sich im Stand drehen wie ein Hubsehrauben Sie bewegen sich vorwärts, indem sie die 2. Rücken- und Afterflosse gegensätzlich wellenförmig bewegen. Diese eigenartige Schwimmweise wird »Gondoliereschwimmen« genannt. Die Brustflossenführen dabei propellerartige Bewegungen aus, die der so entstehenden Schaukelbewegung entgegenwirken. Zur Flucht wird häufig die Schwanzflosse eingesetzt, die das Tier zu einer erstaunlichen Schwimmgeschwindigkeit befähigt. Wegen ihres Panzers besitzen Kofferfische keine Kiemendeckel. Die zur Sauerstoffversorgung nötige Wasserzirkulation wird durch Heben und Senken eines Mundhöhlenbodens erreicht. Die tagaktiven Fische stellen sich bei der Nahrungssuche auf den Kopf und erzeugen mit ihrem Mundhöhlenboden einen Wasserstrahl, der den Sand aufwühlt und im Sand versteckte Nahrung freilegt. Männliche Tiere sind territorial und halten sich einen Harem mit 34 Weibchen.

Nahrung: Kleine Wirbellose Tiere und Algen.

Fortpflanzung: Zur Paarung suchen sie erhöhte Plätze im Riff; von da aus schwimmen sie paarweise hoch ins Freiwasser und überlassen die Eier der Strömung.

Vorsicht: Gestreßte Tiere sondern ein sehr giftiges Sekret ab, das auf andere Fische tödlich wirken kann. Besonders auf engem Raum, z.B. im Aquarium, führt das zum Tod aller Insassen, einschließlich des giftabsondernden Kofferfisches.