Unterfamilie Zackenbarsche, Familie Sägebarsche (Serranidae), Ordnung Barschartige (Pereiformes). Sie sind
die größten Knochenfische und können bis 3,5 m lang werden und ein Gewicht von 550 kg erreichen. Es gibt aber
auch kleine Arten, die nur 25 cm lang werden. Die Unterfamilie umfaßt etwa 350
Arten.
Feuer-Zackenbarsch
Pfauenbarsch
Juwelenbarsch
Mondsichelbarsch
Malabar-Zackenbarsch
Panther-Forellenbarsch
Erkennungsmerkmale: Sehr robuste Fische mit
einem kräftigen, seitlich leicht abgeflachten Körper Der große
Kopf mit dem riesigen Maul ist auffallend. Der Unterkiefer steht deutlich vor Die großen, hervorstehenden Augenhaben eine eiförmige Pupille, die oft gelb umrandet
ist. Die lange Rückenflosse ist im vorderen Teil mit kräftigen
Stacheln ausgerüstet. Ihre Anzahl variiert je nach Gattung zwischen 7 und 11. Die große Schwanzflosse wird in
Ruhestellung relativ schmal zusammengefaltet. Die Form der
Schwanzflosse ist sehr unterschiedlich: von rund, gerade, leicht konvex oder konkav bis sichelförmig. Brust-
und Bauchflossen stehen stets dicht übereinander; ihre ersten
Strahlen sind meist als kräftige Stacheln ausgebildet. Viele Arten sind farblich dem Untergrund gut angepaßt.
Die Zeichnung besteht fast immer aus unterschiedlich geformten, großen Flecken, die das Tier gut tarnen, auch
undeutliche Querbinden sind häufig. Die bei künstlichem Licht oft
leuchtend rot gefärbten Barsche, sind in ihrer natürlichen
Umgebung durch die Filterwirkung des Wassers in größeren Tiefen nur sehr schwer
erkennbar.
Vorkommen: In allen tropischen und gemäßigten
Meeren in küstennahen Gebieten. Sie leben am Boden in Verstecken der Riffe und kommen in Tiefen bis 200 m vor;
sie bevorzugen felsige Küsten.
Lebensweise: Zackenbarsche sind Raubfische, die die
meiste Zeit gut getarnt auf Beute lauern. Als Einzelgänger
verteidigen sie ihr Territorium sehr energisch gegen Artgenossen: Je älter sie werden, um so größer wird ihr Revier, indem sie Standplätze wie Höhlen, Spalten oder
Korallenstöcke bevorzugen. Nur junge Tiere leben gelegentlich in
Gruppen. Sie haben noch kein ausgeprägtes Territorialverhalten.
Wenn sie durch ihr Revier schwimmen, bewegen sich Zackenbarsche sehr ruhig und gelassen. Sie können
ihre Schwimmgeschwindigkeit extrem steigern und in einem Tempo schwimmen, das man ihnen nicht zutraut. Große
Arten werden fälschlicherweise als Judenfische bezeichnet. Es gibt tatsächlich eine Art, die den Namen
Judenfisch trägt, Epinephelus itajara, aber nur in der Karibik und
im Ostpazifik von Panama bis Kalifornien vorkommt. Große Zackenbarsche sind meist durch das Harpunieren scheugeworden. Arten der Gattung Cephalopholis sind in
tropischen Gewässern sehr häufig und unter dem Namen
Juwelenbarsche bekannt. Sie können rasch ihre Farbe wechseln. Unter den Barschen finden wir einige der höchstbezahltesten Speisefische. Sie werden fast nur mit der Angel
gefangen. Alle Barsche, einschließlich der Fahnenbarsche, können ihr Geschlecht umwandeln. Sie sind anfänglich immerweiblich, können aber später zu Männchen
werden.
Nahrung: Fische und Krebstiere. Zackenbarsche können
sehr große Brocken verschlingen, die sie, wenn sie im Rachen
stecken bleiben, wieder auswürgen. Ihr Gebiß besteht aus sehr vielen kleinen Zähnen, nadelspitz und nach
hinten gerichtet. Diese sind beim Fang der Beute sehr nützlich,
aber zum Zerkleinern großer Stücke ungeeignet. Beim Beutefang erzeugt das große Maul einen Sog, der die
Beute ansaugt. Große Barsche besitzen wahrscheinlich den größten Schlund im ganzen
Tierreich.
Fortpflanzung: Zackenbarsche laichen im Freiwasser
zu bestimmten Jahreszeiten und Mondphasen. Das Larvenstadium dauert mehrere Wochen. In manchen
Gebieten wandern bestimmte Arten mehrere Kilometer, um gute
Laichgebiete zu erreichen. Man hat auf den Bahamas bis zu 100000 Tiere in den Laichgruppen geschätzt. Die Eiertreiben von Außenriffen und Riffkanälen bei Ebbe ins
offene Meer. Dort sind auch die Larven relativ sicher vor Freßfeinden. Wenn das Larvenstadium abgeschlossen
ist, kommen die Jungtiere wieder in die Riffgebiete. Es gibt auch Arten, die zum Laichen ins Süßwasser wandern
und dort bis zu 1 Million Eier ablegen. Die Jungtiere verbringen das erste Lebensjahr in den Flüssen, in denen sie geschlüpft sind.
Vorsicht: Ausgewachsene Zackenbarsche können durch Ciguatera äußerst giftig sein, da Barsche als Raubfische am Ende der Nahrungskette stehen.
Von der größten Art, dem Riesen-Zackenbarsch, Epinephelus
lanceotarus, wird berichtet, daß manche Tiere Perlentaucher verschlungen haben sollen. Auch das Füttern der Zackenbarsche ist nicht immer harmlos.
Man vergißt dabei leicht, daß sie auch größer werden und sich dann nicht mehr vor Menschen fürchten. Mir selbstpassierte es, daß ein nur 60 cm langer
Zackenbarsch, der angefüttert war meine Hand plötzlich im Maul
hatte. Ihre vielen, nach hinten gerichteten Zähne, die dem Halten der Beute dienen, verursachen
beim schreckhaften Zurückziehen viele Schnittwunden. |